Museum und Kultur
Hannah Szenes ist nicht nur eine Legende, sondern eine jüdische Heldin aus einer Zeit lange vor der Entstehung des Feminismus. In einer reichen, assimilierten, ungarischen Familie geboren, hätte niemand gedacht, dass sie ihr Haus und ihr leichtes Leben im Jahre 1939 verlassen würde, um dem jungen jüdischen Staat auf die Beine zu helfen.
Nach dem Studium an einer landwirtschaftlichen Hochschule trat sie dem Kibbuz Sadot Yam und der Hagana bei, dem paramilitärischen Vorläufer der israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Zu dieser Zeit wurde klar, dass die Juden Europas in schrecklicher Gefahr waren.
Die israelischen paramilitärischen Gruppen beschlossen, im Kampf gegen die Nazis vorübergehend mit der britischen Armee zusammenzuarbeiten._Nach dem Training mit den Briten in Ägypten war Hannah eine von 37 Freiwilligen, die in Nazi-Europa mit ihrem Fallschirm absprang, um in einer Rettungsmission den Juden bei der Flucht aus Europa zu helfen. Tragischerweise wurde Hannah gefangen genommen, gefoltert und schließlich, nachdem sie keine Informationen über ihre Mission preisgab, zum Tode verurteilt und von einem Erschießungskommando getötet._Sie hinterließ einen Koffer voller Poesie und Schriften.
Darunter befindet sich ein Tagebuch, das sie in Sadot Yam begonnen hatte, als sie noch ein ungarischer Teenager gewesen war. Es umreißt einen guten Teil Ihres Lebens, die Datumsangaben reichen bis kurz vor ihrer Entsendung auf ihre Mission in Europa. Ihr sensibles Schreiben wird in ihrem bekanntesten Gedicht am besten veranschaulicht: „Gang nach Cäsarea”, auch als Musikversion ein israelischer Klassiker.