Besuch der Anlage
Der Einot-Telem-Nationalpark gehört zu den städtischen Parks Jerusalems (Jerusalem Metropolitan Parks), die von der israelischen Park- und Naturbehörde betreut werden. Der Park umfasst eine Landschaft mit kleinen Quellen und alten landwirtschaftlichen Terrassen sowie eine lokale Siedlung. Vor Kurzem wurde ein Steinspielplatz auf dem Areal errichtet, der als Tribut an Kinderspiele gedacht ist. Der ideale Ort für einen Spaziergang mit Ihren Kleinen.
Wichtigste Sehenswürdigkeiten:
Ein einzigartiger Steinspielplatz
Kleine Quellen und landwirtschaftliche Terrassen
Siedlungsstandort
Aussichtspunkte
Aussichtspunkt oberhalb des Siedlungsortes von der Terrasse aus, wo die Quellen fließen.
Aktivitäten der israelischen Natur- und Parkbehörde zur Verbesserung der Besucherdienste und zur Erhaltung der Stätte
Die Behörde hat einen Parkplatz, einen Picknick-Bereich, einen barrierefreien Weg für Menschen mit Behinderungen und Familien mit Kinderwägen sowie einen Radweg angelegt. Der Radweg ist Teil der städtischen Parkanlagen Jerusalems.
Die Behörde hat auch die alten Terrassen instandgesetzt und die Quellen gereinigt.
Wegbeschreibung:
Von Jerusalem: Fahren Sie am Moza-Autobahnkreuz (Route 1) in Richtung Mevasseret Zion. Biegen Sie nach ca. 40 m rechts auf eine Schotterstraße ab und Sie erreichen nach ca. 600 m den Parkplatz des Geländes.
Von Tel Aviv: Fahren Sie auf die Zufahrtsstraße Beit Zeit, aber anstatt rechts abzubiegen, fahren Sie ca. 450 m parallel zur Route 1 in Richtung Mevasseret Zion. Fahren Sie unter die Brücke der Route 1 und biegen Sie sofort rechts auf die Schotterstraße ab.
Hintergrund
Einot Telem (Eiyon Tolma) ist eine Gruppe von kleinen Quellen, die dort fließen, wo der Nahal Luz (Wadi Luza) und der Nahal Halilim aus dem Norden kommen und in den Nahal Sorek fließen. Dieser Teil von Nahal Sorek ist unter dem Namen Emeq HaArazim bekannt. Einot Telem ist ein Nationalpark, den die Israelische Natur- und Parkbehörde instandgesetzt hat: Sie hat die Quellen und die Felsenwände darunter gereinigt und die Schwimmbecken um die kleinen Quellen herum angelegt. Während der Arbeit am Standort wurden Reste der Mauern alter Gebäude entdeckt, deren Fundamente vermutlich aus byzantinischer Zeit stammen. Am Fuße der Stufen befindet sich ein Hof, auf dem Granatapfelbäume, Feigenbäume und Wein wachsen. Ein altes zweistöckiges Gebäude steht im Hof neben einer großen Zisterne (15 x 5 m). Ein unterirdischer Kanal bringt Wasser der Quelle unterhalb des Baus in ein kleines Becken (4 x 5 m), das ca. 1,5 m tief ist.
Ausflugstrecke
Vom Parkplatz und vom Campingplatz aus können Sie einen von zwei Wanderwegen nehmen: den oberen oder den unteren. Der obere Weg ist die Schotterpiste nach Nahal Halilim. Auf dem Areal stehen verstreut große Felsenbrocken mit Informationen über die Gegend, durch die der Wanderweg verläuft. Jeder Felsbrocken präsentiert Informationen, die sich entweder auf den Felsen vor oder nach ihm beziehen. Zum Beispiel fragt ein Felsen, was der Ursprung des Namens Nahal Halilim ist, und der folgende Felsbrocken hält die Antwort bereit: Der Ursprung des Namens ist das Pfeifen des Windes, der durch die Löcher in den Höhlen entlang des Flusses weht. Es gibt 35 solcher Felsen, die um den Fluss herum aufgestellt wurden. Der obere Weg erreicht Einot Telem und geht in den gepflasterten Weg für Fahrräder, Kinderwägen und Rollstühle (der untere Weg) über. Entlang dieser Strecke findet man riesige Steinversionen bekannter Kinderspiele. Familien und Gruppen sind herzlich eingeladen, ihre Ärmel hochzukrempeln, sich ihre Spielfiguren zu packen (natürlich Steine) und mit dem Spielen zu beginnen. Einige der Spiele sind über das Areal verteilt und andere sind auf einem langen Spieltisch mit Steinhockern angebracht. Neben den Spielen, von denen einige sehr alt sind, sind Spielanleitungen, Spielregeln und einige Erklärungen. Zum Beispiel erfährt man in der Erklärung neben dem Dame-Spielbrett, dass der Ursprung des Spiels wahrscheinlich in Ur Kasdim lag und dass im Irak ein Brett aus dem Jahr 3000 v. Chr. gefunden wurde. Auf Gemälden aus dem alten Ägypten von 1600 v. Chr. sieht man eine alte Version des Damespiels namens El Quran. Die Mitspieler können sich selbst entscheiden, wie sie am liebsten spielen möchten: man kann Personen als Spielsteine auf den großen Spielbrettern platzieren oder man kann Steine oder ähnliches benutzen. Dieser Ort ist keinesfalls nur für Kinder gedacht, sondern auch Erwachsene können hier ihre Kindheitserinnerungen wieder wachrufen. Im Frühjahr wird auch die Möglichkeit geboten, Gemüsebeete für Zwiebeln und andere Gemüsepflanzen anzulegen, welche die Israelische Natur- und Parkbehörde aus Gegenden dorthin bringt, wo derzeit Arbeiten durchgeführt werden. Die Entwicklung des Sadeh-Telem-Parks ist Teil der Jerusalemer Park-Initiative, welcher die Jerusalemer Gemeinde, die Jerusalemer Entwicklungsbehörde, die Israelische Natur- und Parkbehörde und die KKL angehören. Die Arbeit am Standort und die Instandhaltung liegt in der Verantwortung des Personals für die Jerusalemer Stadtentwicklung der israelischen Natur- und Parkbehörde. Der Kurator des Parks ist Avivit Gera. Der Entwurf und die Skulpturen wurden von Yael und Ofer Kotler handgefertigt und Hedva Lahav ist der Spieleberater.
Siedlungsstandort
Das zweistöckige Gebäude am Standort ist ein Überrest der kleinen hebräischen Siedlung Beit Tolma. Im Jahre 1906 kauften Aharon Eisenberg und der Chemiker Dov Klimker ein 23 Hektar großes Grundstück. Klimker hatte vor, die landwirtschaftlichen Ressourcen voll auszunutzen: Nach dem Bau einer Alkoholfabrik in Rishon LeZion hatte er den Plan, in Beit Tolma Schmieröl aus Olivenabfällen herzustellen (die Reste von Oliven, nachdem das Öl ausgepresst wurde). Die Fabrik namens Hermon schloss 1911 aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit. Danach ließ sich eine Gruppe von Arbeitern in der Gegend nieder. Sie nannten ihr Dorf das Zypressen-Tal, das nach den dort gepflanzten Bäumen benannt ist. Zu der Zeit kannten nur wenige Menschen den botanischen Unterschied zwischen Zypressen und Zedern und deshalb wurde der Name Zederntal geprägt. Einige Mitglieder der Gruppe versuchten, von der Landwirtschaft zu leben, aber ihr Plan ging nicht auf und sie verließen die Gegend 1919. 1922 ließen sich acht jüdische Familien aus Jerusalem hier nieder. Sie lebten von der Herstellung von Tefillin und Lederschuhen. Das große Becken neben dem zweistöckigen Haus wurde zur Ledergerbung verwendet und die alten Bewohner von Moza erinnern sich noch an den schlechten Geruch, der in jenen Tagen dem Becken entstieg. Einer der Bewohner war der berühmte Maler und Kalligraph, Shlomo Yedidya. In den Zusammenstößen von 1929 rettete einer der arabischen Nachbarn von Beit Tolmas die Bewohner vor Angriffen von Plünderern, aber das Dorf wurde anschließend aufgegeben. Ein weiterer Versuch, es zu besiedeln, wurde 1934 unternommen, aber auch dieser Versuch ging nicht gut. Heute ist das Areal als Teil des Jerusalem-Parks wieder mit Leben erfüllt.