Ein Rundweg entlang des kanaanäischen Schutzwalls und entlang des Strandes
Ein schöner Strand, ein alter Schutzwall und eine Halbinsel, die ins Meer hinausragt – dies alles wartet auf Sie im Nationalpark Palmahim-Strand. Die israelische Natur- und Parkbehörde hat zwei Wanderwege, den Bocksdorn- und den Schutzwall-Wanderweg, auf dem Areal ausgezeichnet und beide führen zur steilen Yavne-Yam-Klippe sowie zu den schönen Plätzen, die den Palmahim-Strand schmücken.
Wichtigste Sehenswürdigkeiten:
Badestrand
Die Yavne-Yam-Stätte
Typische Küstenflora und -fauna
Ein großer Schutzwall der kanaanäischen Stadt
Schildkrötenfarm
Aussichtspunkt
Die Yavne-Yam-Klippe mit Blick auf den Nationalpark
Aussichtspunkt von der Spitze des kanaanäischen Walles aus
Aktivitäten der israelischen Natur- und Parkbehörde zur Verbesserung der Besucherdienste und zur Erhaltung der Stätte
Die Behörde hat den Badestrand angelegt, Wanderwege ausgezeichnet und führt archäologische Ausgrabungen im Nationalpark durch. In Bezug auf den Naturschutz setzt sich die Behörde für den Erhalt der Meeresschildkröten ein, indem sie deren Eier in eine Aufzuchtstation bringt und, wenn die jungen Schildkröten schlüpften, diese ins Meer entlässt.
Wegbeschreibung:
Biegen Sie von der Straße Tel Aviv-Ashdod (Route 4) an der Gan-Raveh-Kreuzung auf Route 4311 nach Palmahim ab. Auf dem Weg zum Nationalpark geht es über Nahal Sorek und den Hain der Fallschirmjäger (Paratroopers Grove). Passieren Sie den Eingang zum Kibbuz Palmahim und Sie erreichen den Parkplatz.
Hintergrund
Der Nationalpark Palmahim-Strand ist ein bekanntes Ferien- und Naherholungsgebiet für Strandliebhaber, aber auch ein Naturschutzgebiet, das den Naturstrand, den Kurkar-Höhenzug und die Sandstrände bewahrt. Der Nationalpark umfasst auch Tel Yavne Yam.
Weiße Ginstersträucher sind in den sandigen Arealen sehr weit verbreitet und deren weiße Blüten blühen weitläufig im Februar. Ein weitere häufige Buschart ist Artemisia monosperma. Beide Pflanzen sind auch typisch für Sandwüsten. In der Nähe der Küste bringt der Wind salziges Sprühwasser aus dem Meer und die Pflanzen hier haben dagegen eine Resistenz entwickelt: Die Strandwinde beispielsweise neigt dazu, liegend zu wachsen, das See-Katzenpfötchen entwickelte eine dicke Haarschicht und die Blätter der Meer-Narzissen sind mit einer dicken Schicht von Wachs bedeckt. Küstenpflanzen blühen vor allem in Sommernächten, denn dann ist der Wind sanft und stört die Insekten nicht beim Bestäuben.
Der Nationalpark beherbergt eine reiche Tierwelt, einschließlich große Säugetiere wie Oryx-Antilopen, Schakale, Rotfüchse und Wildschweine. Diese Tiere leben auch am Strand und in den landwirtschaftlichen Feldern jenseits des Nationalparks. Die Fauna hier schließt auch Tiere mit ein, die für sandige Lebensräume einzigartig sind, wie etwa die Schlangenart Lytorhynchus diadema, Acanthodactylus scutellatus und Sphenops sepsoides.
Routen
1. Der Bocksdorn-Weg
Starten Sie an der südöstlichen Ecke des Parkplatzes (gehen Sie an der Kasse vorbei und biegen Sie nach Süden ab). Der Weg führt am Kurkar-Höhenzug vorbei, der mit dichtem Grün bewachsen ist. Der stachelige Bocksdorn, der weiße Ginstern sowie die Kletterpflanze Prasium stechen heraus. Dies ist der Bocksdorn-Wanderweg. Er ist etwa 600 m lang und endet an der steil aufragenden Klippe von Yavne Yam.
2. Yavne Yam
Yavne Yam ist eine hohe Felsenklippe, die am südlichen Rand des Nationalparks ins Meer ragt. Sie ist der prominenteste Überrest der alten Hafenstadt. Die Stätte wurde zum ersten Mal in der mittleren 2. kanaanäischen Periode (1200 bis 1550 v. Chr.) besiedelt. In dieser Zeit war die Siedlung von einem großen Schutzwall umgeben, der eine Fläche von 60 Hektar wie einen Bogen umspannte. Der nördliche Rand des Bogens erreicht den Palmahim-Strand und das südliche Ende den Palmahim-Stützpunkt südlich der Zufahrtsstraße zum Strand. Obwohl er vor 3500 Jahren gebaut wurde, hat der Wall bis heute Einfluss auf die lokale Landschaft.
Ab dieser Zeit bis zum Mittelalter gab es einen Hafen in Yavne Yam, der eine wichtige Anlegestelle war. Die Stadt blühte während der Spätbronzezeit (1550 bis 1200 v. Chr.) auf, als Israel unter ägyptischer Herrschaft stand, sowie während der persischen Periode (539 bis 332 v. Chr.), wobei sich vor allem der maritime Handel stark entwickelte.
Während der hellenistischen Periode (332 bis 63 v. Chr.) lebten sowohl Heiden als auch Juden in Yavne Yam. 2 Makkabäer berichtet davon, dass Juda der Makkabäer (163 v.Chr.) den Hafen und die Schiffe der Stadt verbrannte, um eine Verschwörung der Heiden zu verhindern, ihre jüdischen Nachbarn in ihren Schiffen zu ertränken.
Die Siedlung blühte noch einmal in der byzantinischen Zeit (324 bis 638 n. Chr.) auf. Die Stadt wurde Mahoza di Yamnin - der Hafen von Yavne - genannt und war eine sehr wichtige Hafenstadt. Viele Pilger sind hier aus ihren Schiffen gestiegen. Während Ausgrabungen unter der Leitung von Prof. Moshe Fisher von der Universität Tel Aviv wurden Reste von prachtvollen öffentlichen Gebäuden aus dieser Zeit entdeckt, darunter beeindruckende Mosaikböden.
Yavne Yam florierte auch in der frühen arabischen Zeit während der Herrschaft der Umayyaden-Dynastie (661 bis 750 n.Chr.). Zu dieser Zeit wurde die Stadt Maahoz Yavne – der Hafen von Yavne - genannt. Während der Herrschaft des Kalifats bis zum Abbasiden-Kalifat (750 bis 1250) wurde der Ort als militärischer Stützpunkt genutzt und während der Mamluk-Periode (1260 bis 1516) war der Ort als Minat Rubin – der Hafen von Rubin – bekannt, benannt nach der Nabi-Rubin-Moschee bei Nahal Sorek.
3. Strand
Von Yavne Yam geht der Weg parallel zum Meer über die Klippe weiter nach Norden. Dies ist der Klippenweg, der zum Besucherzentrum des Nationalparks und zur Zentrale der Rettungsschwimmer führt. Viele Pflanzenarten wachsen auf dem Grat, besonders Meerfenchel, eine fleischige Pflanze, deren Blüten wie gelbe Dolden aussehen, und Oenothera - eine Pflanze mit großen gelben Blüten.
Auf diesem Abschnitt des Strandes sehen Sie Strandfelsen und äolianitische Felsen. Die Wellen brechen sich an ihnen, fließen über sie hinweg und ziehen sich dann wieder zurück. Die Natur hier ist malerisch und die Felsen bieten Lebensraum für eine reiche Artenwelt mit Austern, Krabben und vielen anderen Tierarten wie Regenpfeifern und Wasserläufern, die zwischen ihnen umherwandern.
Sie können hier umkehren, aber wir empfehlen Ihnen, den Strand weiterzuschlendern. An der Stelle, wo der Strand sehr schmal wird, befindet sich ein Wegweiser rechts zum Schutzwall-Weg, der auf dem nördlichen Teil des alten Walles verläuft.
4. Schildkrötenfarm
Am Strand neben dem Schutzwall zeigt ein Schild auf eine kleine, umgrenzte Fläche: Die Schildkrötenfarm. Weibliche unechte Karettschildkröten und grüne Meeresschildkröten kommen in Sommernächten an den Strand, graben Nester aus und begraben ihre Eier darin. Sie bedecken dann die Nester wieder und kehren zum Meer zurück. Die im Sand begrabenen Eier bleiben unbeaufsichtigt und Fahrzeuge, Badegäste und Tiere stellen deshalb eine Gefahr dar. Meeresschildkröten sind seltene Lebewesen in Israel. Um die Population zu bewahren, patrouillieren Kontrolleure der Israelischen Natur- und Parkbehörde die Strände in Israel. Nester, die im Palmahim-Gebiet gefunden werden, werden zur Schildkrötenfarm des Nationalparks Palmahim-Strand gebracht, denn nur dort sind die Eier vollständig geschützt. Im Sommer 2014 schlüpften die Eier von zehn Nestern auf der Farm und die Schildkröten gelangten daraufhin sicher ins Meer.
5. Der Schutzwall-Weg
Steigen Sie den Schutzwall hinauf. An dessen Spitze ist ein spektakulärer Aussichtspunkt. Im Osten können Sie die Hügel der Region Shfela und die jüdäischen Hügel sehen, die über ihnen aufsteigen. Davor sehen Sie die Yavne-Industriezone, Ness Ziona, Rehovot und Rishon LeZion. Sie können auch die Azrieli-Türme und Midgal Shalom in Tel Aviv ausmachen. In unmittelbarer Nähe am Ende des Schutzwalles können Sie die Häuser des Kibbuz Palmahim und im Süden die Kühltürme des Kraftwerks Ashdod sehen.
Vom Schutzwall aus gelangt man direkt auf den Parkplatz, wo der Wanderweg endet.
Fotos: Pikiwiki Web