Museum und Kultur
Das Israel-Museum ist die größte kulturelle Institution des Staates Israel und rangiert unter den weltweit führenden Museen für Kunst und Archäologie. Das 1965 gegründete Museum beherbergt enzyklopädische Sammlungen, darunter Werke aus der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. Die Museumsflügel widmen sich der Archäologie, der Bildenden Kunst, der Jüdischen Kunst und dem Jüdischen Leben. Das Museum verfügt über die weltweit umfangreichsten Bestände im Bereich biblischer Archäologie und Archäologie des Heiligen Landes. In knapp über fünfzig Jahren konnte das Museum dank eines Vermächtnisses an Geschenken und der großzügigen Unterstützung weltweiter Förderer eine weitreichende Sammlung mit fast 500.000 Objekten aufbauen, die das gesamte Spektrum der weltlichen materiellen Kultur repräsentieren.
Im Sommer 2010 absolvierte das Israel-Museum das in der Museumsgeschichte umfangreichste Upgrade seiner rund 81.000 m² großen Fläche. Es erhielt neue Galerien, Zugangseinrichtungen und öffentliche Räume. Das dreijährige Erweiterungs- und Erneuerungsprojekt wurde mit dem Ziel durchgeführt, die Besuchererfahrung der Museumssammlungen, der Architektur und der umliegenden Landschaft zu verbessern. Ergänzt wird das ursprüngliche Museumsdesign von Alfred Mansfeld und Dora Gad. Unter der Leitung von James Carpenter Design Associates aus New York und der Efrat-Kowalsky-Architekten aus Tel Aviv umfasste das Projekt auch die komplette Erneuerung und Rekonfiguration des Archäologieflügels „Samuel und Saidye Bronfman“, des Flügels für Schöne Künste „Edmond und Lily Safra“ und des Flügels für jüdische Kunst und Leben „Jack, Joseph und Morton Mandel“.
Unter den Höhepunkten des ursprünglichen Museumsgeländes befinden sich der von Armand Bartos und Frederick Kiesler gestaltete Schrein des Buches, die Schriftrollen vom Toten Meer, die ältesten biblischen Manuskripte der Welt sowie seltene frühmittelalterliche biblische Manuskripte. Angrenzend an den Schrein befindet sich das Modell von Jerusalem in der Ära des Zweiten Tempels. Das Modell rekonstruiert die Topographie und den architektonischen Charakter der Stadt, so wie es vor ihrer Zerstörung durch die Römer 66 n. Chr. gewesen war, und bietet einen historischen Kontext für das Schrein-Display der Schriftrollen vom Toten Meer.
Der berühmte Billy Rose Art Garden des Museums, der für das ursprüngliche Museumsgelände vom japanisch-amerikanischen Bildhauer Isamu Noguchi entworfen wurde, zählt zu den schönsten Freiland-Skulpturenstätten des 20. Jahrhunderts. Der Garten ist eine orientalische Landschaft und kombiniert mit einem alten Jerusalemer Berghang. Der Garten dient als Kulisse für die Präsentation der Entwicklung moderner westlicher bildhauerischer Tradition. Zu sehen sind Werke von modernen Meistern wie Jacques Lipchitz, Henry Moore, Claes Oldenburg, Pablo Picasso, Auguste Rodin und David Smith zusammen mit neueren regionalen Auftragsarbeiten von solchen Künstlern wie Magdalena Abakanowicz, Mark Dion, James Turrell und Micha Ullman.
Der Ruth-Youth-Flügel für Kunstpädagogik, einzigartig in seiner Größe und im Aktivitätsumfang, präsentiert jedes Jahr eine breite Palette an Programmen für mehr als 100.000 Schulkinder. Der Flügel verfügt über Ausstellungsgalerien, Kunststudios, Klassenräume, eine Bibliothek mit illustrierten Kinderbüchern und einen Recyclingraum. Spezielle Programme fördern das interkulturelle Verständnis zwischen arabischen und jüdischen Schülern und sprechen ein breites Spektrum israelischer Gemeinden an.
Neben dem umfangreichen Programm, das auf dem Hauptgelände angeboten wird, betreibt das Israel-Museum auch zwei Off-Site-Standorte: das Archäologische Museum von Rockefeller, ein architektonisches Schmuckstück, das 1938 zum Zweck der Ausstellung archäologischer Exponate aus dem alten Israel gebaut wurde; und das Ticho House, welches ein laufendes Ausstellungsprogramm mit Werken von jüngeren israelischen Künstlern in einem historischen Haus mit Garten bietet.
Highlights
Fotograf: Gal Laliv.