Einfache Wegstrecke, steiler Anstieg zur Bergspitze
Die israelische Natur- und Parkbehörde nimmt an der derzeitigen Markierung des Golan-Wanderweges teil. Der folgende Wegabschnitt liegt auf ca. 1000 m über dem Meeresspiegel. Der steile Weg, der zum Gipfel des Berges Bental hinaufführt, ist körperliche anstrengend, aber Wanderer werden belohnt, denn nur zu Fuß lässt sich der Bental-Wasserspeicher und die antike Ausgrabungsstätte Bab al-Hawa erreichen.
Wichtigste Sehenswürdigkeiten
Denkmal für die Gefallenen des 134. Aufklärungsbataillons
Vulkanische Aktivität in den Golanhöhen
Aleppo-Eichenwald
Wintertümpel in Bab al-Hawa
Überreste einer iturischen Ausgrabungsstätte bei Bab al-Hawa
Aussichtspunkt mit malerischem Blick
Eine malerische Aussicht auf die Golanhöhen und Bashan von der Spitze des Berges Bental aus.
Maßnahmen der israelischen Natur- und Parkbehörde, die Besucherdienste zu verbessern
Die israelische Natur- and Parkbehörde hilft bei der Markierung des Golan-Wanderweges (weiß-blau-grün).
Anreise zum Campingplatz Ein Zivan
Autobahn 91. Der Eingang zum Campingplatz Ein Zivan ist gegenüber dem Kibbuz Ein Zivan.
Anreise nach Bab al-Hawa
Autobahn 959 neben der 16-Kilometer-Markierung. Der Eingang ist 1.1 km östlich der Bental-Kreuzung.
Hintergrund
Der markierte Golan-Wanderweg erstreckt sich entlang der gesamten Länge der Golanhöhen, die ingesamt 120 km vom Berg Hermon bis zum südlichen Ende des Plateaus messen. Die Gestalter haben den Weg in 15 Abschnitte unterteilt, die jeweils für reguläre Wanderer oder Familien geeignet sind. Erfahrene Wanderer können ca. zwei Abschnitte pro Tag und den ganzen Weg innerhalb einer Woche schaffen. In letzter Zeit wurden an der Stelle Schilder angebracht, wo der Weg die Autobahnen des Golan überquert. Der hier beschriebene Weg entspricht Abschnitt Nr. 5 des Golan-Wanderwegs.
Die Wegstrecke
1. Ein-Zivan-Campingplatz
Der Campingplatz Ein Zivan befindet sich neben einem Naturwald, der hauptsächlich aus Aleppo- und Tabor-Eichen sowie aus angepflanzten Baumarten besteht. Der Campingplatz beherbergt auch das Denkmal der Gefallenen des 134. Aufklärungsbataillons. Dies ist ein bescheidenes Denkmal mit einem alten M4-Sherman-Panzer, einem APC-Schützenstand und einem syrischen 122mm-Geschütz.
2. Ein-Zivan-Wald
Der Golan-Wanderweg beginnt auf dem Campingplatz und führt in Richtung Westen entlang der Autobahn 91 und überquert diese westlich vom Kibbuz Ein Zivan. Der Pfad führt zuerst in den dichten Wald mit Aleppo- und Palästina-Eichen, verlässt diesen jedoch bald und erreicht ein Basaltplateau mit Terrassen. Viele Aleppo-Eichen benutzen Geröllhügel zum Abstützen ihrer Wurzeln. Diese Laubbaumart wächst nur in Höhen von 1000 m über dem Meeresspiegel oder mehr. Zwischen den Eichen wächst oft Binsenginster.
Das Plateau ist groß und wird als Weide benutzt. Auf der rechten Seite befindet sich der Berg Avital (Tall Abu an Nada) mit 1204 m Höhe. Die Spitze des Berges beherbergt einen aktiven IDF-Außenposten und deshalb ist Besuchern der Zugang versagt. Der Berg ist nach Scheich Abu Nada benannt, der auf seiner Spitze begraben liegt. Abu Nada („Av Tal“ bedeutet auf Hebräisch Tauquelle) erhielt seinen Namen aufgrund des Nebels, der den Berg morgens oft umhüllt, sowie aufgrund der Fähigkeit des Scheichs, den Regen zu herbei zu beschwören.
Der Golan-Wanderweg führt an einem Apfelgarten vorbei und erreicht einen Kreisverkehr in der Nähe vom Kibbuz Merom Golan. Überqueren Sie die Straße und gehen Sie etwa einen Kilometer entlang der Autobahn Merom Golan nach Norden. Der Weg trifft auf die Autobahn an einer Stelle, wo eine gepflasterte Straße zum Berg Bental hinaufführt.
3. Berg Bental
Anstatt auf den Gipfel des Berges zu fahren, steigen die Wanderer den steilen, 150 Meter langen Weg hinauf, welcher auf die gepflasterte Straße folgt. Die Bergspitze beherbergt einen unbemannten IDF-Vorposten und das berühmte Kaffeehaus „Coffee Anan“.
Der Berg Bental steigt westlich des Quneitra-Tals auf 1165 m über dem Meeresspiegel an. Die beiden Berge Bental und Avital sind Schlote desselben Vulkans. Eine Audio-Führer vor Ort liefert den Besuchern Erklärungen über die schöne Landschaft. Im Osten liegen das Quneitra-Tal und die Basaltplateaus von Syrien sowie der Berg Hermon, der südliche Libanon, die Galiläa-Berge und die Golanhöhen. Quneitra ist einen Besuch wert: Die Stadt wurde von Israel im Sechstagekrieg erobert und von ihren Bewohnern daraufhin aufgegeben, jedoch im Rahmen des Abzugsabkommens von 1974 an Syrien wieder zurückgegeben. Die Syrer bauten eine neue Stadt neben den Ruinen der Alten und nannten sie Madinat al-Baath. Man kann sie von hier aus östlich des alten Quneitra ausmachen.
Die eisernen Skulpturen neben dem Kaffeehaus sind von Joop de Jong, Mitglied des Kibbuz Merom Golan.
4. Der Weg zum Quneitra-Tal
Der Golan-Wanderweg führt zum westlichen Ende des großen Quneitra-Tals, das sich in syrisches Territorium erstreckt. Dieses fruchtbare Tal ist mit Obstgärten, Weinbergen und landwirtschaftlichen Feldern bedeckt. Bei Ausgrabungen im Tal fand der Archäologe Naama Goren-Inbar eine prähistorische Stätte mit einer großen Ansammlung von Tierknochen, darunter von einem Nashorn, einem Löwen, einem Edelhirsch, einer Schildkröte, einer Gazelle, von großen Wildrindern, Pferden und einem Wolf. Einige der Knochen trugen Markierungen von Einschnitten, die von Menschen vor etwa 54.000 Jahre gemacht wurden. Während dieser Zeit war das Quneitra-Tal von einem großen See bedeckt, wo die Tiere ihren Durst stillten und Menschen Jagd auf sie machten.
Ein steiler 1 km langer Pfad führt den nördlichen Hang des Berges hinab. Entlang der Strecke können Sie Reste eines Naturwaldes sehen, in dem hauptsächlich Palästina- und Aleppo-Eichen, sizilianischer Sumach und andere Baumarten wachsen.
Wenn Sie das Tal erreichen, können Sie den Bental-Stausee sehen, der von Regenwasser und Flüssen gespeist wird, die nach Osten fließen. Der Golan-Wanderweg führt am Stausee vorbei, überquert die Autobahn 959 und führt hinab nach Bab al-Hawa (neben dem Schild, das den Eingang zu diesem Streckenabschnitt markiert).
5. Bab al-Hawa
Bab al-Hawa ist eine interessante Ausgrabungsstätte und die letzte Station des Wanderwegs. Die Tour führt zuerst zur unterirdischen Grabhöhle, deren Eingang von außen nicht gut sichtbar ist. Die Höhlenöffnung liegt 70 Meter west-südwestlich von der Stelle, wo der Golan-Wanderweg die Autobahn überquert. Die Höhlendecke, die auf Bodenhöhe ist, wurde aus Steinplatten in einer Art gefertigt, die als Hurrian-Bauart bekannt ist. Jede Wand in der Höhle enthält acht Nischen für Grabmäler, die in zwei Reihen angeordnet sind.
Nach ca. 100 m in Richtung Westen erreichen Sie das Naturschutzgebiet Baron (Bab al-Hawa), das einen Wintertümpel mit einer einzigartigen Flora und Fauna beherbergt, darunter fünf von sieben Amphibienarten, die in Israel bekannt sind: der östliche Schaufelfuß, der südliche Bandmolch, die Wechselkröte, der Seefrosch und der Laubfrosch.
Dieser Wintertümpel füllt eine natürliche Einbuchtung im Boden mit einer Tiefe von bis zu 120 Metern. Während der byzantinischen Zeit teilten die Bewohner von Bab al-Hawa das Becken mit einem Damm und nutzten den südlichen Teil als Wasserspeicher. Deshalb sind die Brutstätten des südlichen Bandmolchs und anderer Spezies nicht nur das Werk der Natur, sondern auch das Ergebnis menschlicher Bemühungen der ehemaligen Bewohner von Bab al-Hawa, nämlich der Ituräer.
Der Weg führt zwischen den ituräischen Häusern hindurch und erreicht ein großes Schild, welches das Ende dieses Abschnittes des Golan-Wanderwegs anzeigt.